Asset Deal: Unternehmensübernahme durch gezielten Erwerb von Vermögenswerten
- businessagent.ch
- 13. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Juni

Ein Asset Deal ist eine Form der Unternehmensübernahme, bei der nicht das gesamte Unternehmen oder dessen Anteile übernommen werden, sondern gezielt einzelne Vermögenswerte (Assets). Diese Transaktionsform unterscheidet sich damit wesentlich vom sogenannten Share Deal, bei dem Anteile an einem Unternehmen gekauft werden.
Im Rahmen eines Asset Deals kann der Käufer sowohl materielle Güter wie Maschinen, Grundstücke und Einrichtungen als auch immaterielle Vermögenswerte wie Markenrechte, Patente oder Lizenzen erwerben. Diese gezielte Auswahl macht den Asset Deal zu einer flexiblen und strategisch steuerbaren Option für Unternehmenskäufe.
Vorteile eines Asset Deals
Ein entscheidender Pluspunkt des Asset Deals liegt in der selektiven Übernahme. Käufer haben die Möglichkeit, nur jene Vermögenswerte zu übernehmen, die für den Geschäftsbetrieb relevant sind. Schulden, rechtliche Verpflichtungen oder Altlasten, die nicht mit den ausgewählten Vermögenswerten verknüpft sind, bleiben beim Verkäufer.
Ein weiterer Vorteil ist die geringere Haftung. Da keine Firmenanteile übernommen werden, haftet der Käufer in der Regel nur für die mitgekauften Assets. Das reduziert das Risiko gegenüber dem vollständigen Erwerb eines Unternehmens, bei dem sämtliche Verbindlichkeiten automatisch übernommen würden.
Auch aus steuerlicher Sicht kann ein Asset Deal vorteilhaft sein. Gekaufte Anlagegüter können abgeschrieben werden, was sich positiv auf die Steuerlast des Käufers auswirken kann.
Nachteile eines Asset Deals
Trotz der genannten Vorteile ist ein Asset Deal nicht frei von Herausforderungen. Der Kaufprozess kann deutlich komplexer ausfallen als bei einem Anteilskauf. Jeder Vermögenswert muss einzeln bewertet, vertraglich erfasst und übertragen werden. Das kann Zeit und Kosten in die Höhe treiben.
Hinzu kommt, dass nicht alle für den Geschäftsbetrieb wichtigen Bestandteile eines Unternehmens ohne Weiteres übernommen werden können. Dazu zählen zum Beispiel bestehende Kundenverträge oder bestimmte Genehmigungen. Es besteht also das Risiko eines unvollständigen Erwerbs.
Zudem bringt der Asset Deal einen erhöhten Verwaltungsaufwand mit sich. Nach der Übernahme müssen die einzelnen Vermögenswerte neu eingebunden, verwaltet und gegebenenfalls in bestehende Strukturen integriert werden.
Fazit
Ein Asset Deal ist eine flexible Möglichkeit, gezielt Teile eines Unternehmens zu übernehmen – insbesondere, wenn bestimmte Vermögenswerte im Fokus stehen und Haftungsrisiken minimiert werden sollen. Allerdings erfordert diese Art der Transaktion eine sorgfältige Planung, rechtliche Prüfung und nicht selten höheren Aufwand bei der Umsetzung.
Für potenzielle Käufer kann sich ein Asset Deal dennoch lohnen – insbesondere, wenn klare strategische Ziele verfolgt werden und nur bestimmte Unternehmensbestandteile benötigt werden. Eine professionelle Beratung ist in jedem Fall empfehlenswert, um Chancen und Risiken realistisch einzuschätzen. Kontaktieren Sie uns jetzt!
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