Was ist ein Share Deal? – Vorteile, Risiken und Unterschiede zum Asset Deal
- businessagent.ch
- 17. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Juni

Ein Share Deal ist eine Form der Unternehmensübernahme, bei der Anteile (z. B. Aktien oder Geschäftsanteile) eines Unternehmens direkt von den bisherigen Eigentümern gekauft werden. Mit dem Erwerb dieser Anteile übernimmt der Käufer nicht nur das wirtschaftliche Eigentum, sondern auch sämtliche Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und rechtlichen Beziehungen des Unternehmens.
Diese Transaktionsform unterscheidet sich deutlich vom sogenannten Asset Deal, bei dem nur bestimmte Vermögensgegenstände oder Geschäftsbereiche übernommen werden. Der Share Deal eignet sich vor allem dann, wenn das Ziel darin besteht, das Unternehmen als Ganzes fortzuführen.
Vorteile eines Share Deals
Ein Share Deal bringt verschiedene strategische und operative Vorteile mit sich:
1. Übernahme des gesamten Unternehmens
Da beim Share Deal die Gesellschaft selbst unverändert bestehen bleibt und lediglich die Eigentümer wechseln, erfolgt keine Einzelübertragung von Vermögensgegenständen. Das reduziert den Verwaltungsaufwand erheblich und kann Transaktionskosten senken.
2. Kontinuität im Geschäftsbetrieb
Die laufenden Verträge, Kundenbeziehungen und bestehenden Genehmigungen bleiben in der Regel unberührt. Für Geschäftspartner, Mitarbeitende und Kunden bedeutet dies oft eine reibungslose Fortsetzung des Betriebs ohne Unterbrechung.
3. Steuerliche Vorteile möglich
In bestimmten Fällen kann ein Share Deal steuerlich günstiger sein als ein Asset Deal. Beispielsweise fällt beim Verkauf von Anteilen unter bestimmten Bedingungen keine Umsatzsteuer an, und es können steuerliche Verlustvorträge erhalten bleiben.
Nachteile und Risiken eines Share Deals
Trotz der genannten Vorteile sind bei einem Share Deal auch verschiedene Risiken zu beachten:
1. Übernahme von Altlasten
Mit dem Erwerb der Anteile übernimmt der Käufer auch sämtliche bestehenden Verpflichtungen und potenziellen Risiken des Unternehmens – dazu zählen etwa offene Rechtsstreitigkeiten, Altverträge oder Umweltvergehen. Eine gründliche rechtliche und wirtschaftliche Prüfung (Due Diligence) ist daher unerlässlich.
2. Komplexität bei der Bewertung
Die Bewertung eines gesamten Unternehmens kann schwierig sein – insbesondere, wenn immaterielle Werte wie Know-how, Reputation oder Kundenbindung eine grosse Rolle spielen. Anders als beim Asset Deal, bei dem Einzelwerte bewertet werden, erfordert der Share Deal eine Gesamtbewertung.
3. Herausforderungen bei Garantien und Zusicherungen
Da der Käufer das gesamte Unternehmen übernimmt, kann es komplizierter sein, vertraglich zugesicherte Eigenschaften oder Garantien durchzusetzen. Dies erfordert eine sorgfältige Vertragsgestaltung, um mögliche Streitigkeiten im Nachhinein zu vermeiden.
Share Deal vs. Asset Deal – eine Frage der Zielsetzung
Ob ein Share Deal oder ein Asset Deal die bessere Wahl ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab – darunter der steuerlichen Situation, der Haftungsverteilung, den betroffenen Vermögenswerten sowie der Komplexität der Transaktion. Während Share Deals oft bei der Übernahme ganzer Unternehmen eingesetzt werden, kommen Asset Deals meist dann zum Einsatz, wenn nur Teile eines Unternehmens oder spezifische Werte übernommen werden sollen.
Fazit
Der Share Deal bietet eine effiziente Möglichkeit, ein Unternehmen vollständig zu übernehmen und den laufenden Geschäftsbetrieb nahtlos fortzuführen. Gleichzeitig bringt er jedoch rechtliche und wirtschaftliche Risiken mit sich, die sorgfältig geprüft werden müssen. Eine umfassende Due-Diligence-Prüfung sowie eine klare Vertragsgestaltung sind daher entscheidend für eine erfolgreiche Transaktion. Kontaktieren Sie uns jetzt!
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